Das "Rachn" (Räuchern) ist im Lavanttal noch sehr weit verbreitet, und wird heute wieder öfter eingesetzt. Dieser Brauch kommt aus der Zeit vor der Christianisierung, und wurde von den Christen in abgeänderter Form übernommen. Am Heiligabend, Silvesterabend und am Abend zum Dreikönigstag (Das sind die "Rauhnächte") nimmt der Bauer oder Hausherr einen "blechernen Eimer" und gibt in diesen glühende Kohlen.
Ein sehr alter und seltsamer Weihnachtsbrauch, der sich im Lavanttal und im Görtschitztal am längsten erhalten hat, war das Roateln (mittelhochdeutsch der Reitel, Band, Reif). Messer, Hacken Sägen, Sensen, Scheren und alles, was eine Schneide hat, wird vor Weihnachten geschärft und am Heiligen Abend unter den weißgedeckten Tisch gelegt. Ein Reinling nebst zwei brennenden Kerzen und eine Schale Weihwasser stehen darauf, der Tisch ist um die Füße mit eisernen Ketten umwunden und bleibt so bis zum Neujahrstag.
In manchen Bauernhäusern werden zu den Schneidewerkzeugen noch die blank geputzten Pfannen und Schüsseln aus Metall gegeben. Dieser Brauch bringt angeblich der Bäuerin Glück und dem Bauern eine wohlgeratene Ernte. Es ist ein uralter Abwehr- und Bindezauber.
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Frisch und gsund schlågn
Dieser Brauch findet am 28. Dezember statt: "Der Tag der unschuldigen Kinder!" Früh am Morgen stehen die Kinder schon auf und gehen mit einer Rute in der Nachbarschaft von Haus zu Haus.
Während dem Aufsagen eines kleinen Gedichtes werden die Erwachsenen mit der Rute "gewixt" (geschlagen). Das soll den Menschen Glück und Gesundheit im kommenden Jahr bescheren. Als Dank bekommen die Kinder Süßigkeiten oder auch kleine Geldbeträge. Die Kinder müssen jedoch um 8:00 Uhr morgens wieder zuhause sein, ansonsten werden sie laut Überlieferung in den Ofen gesteckt.